Weinlese-Notizen N°3
Unsere Teams beginnen jetzt ihre vierte Erntewoche. Ein Anlass für uns, um in Bildern auf die dritte Woche der Weinlese zurückzublicken.
Eguisheim, 16. September 2020
Seit drei Wochen ernten unsere Winzer in den Elsässer Weinbergen!
Diese dritte Woche der Weinlese war geprägt von hohen Temperaturen (an mehreren Tagen bis zu 32° C!) und einem Mangel an Regen, da in den letzten sieben Tagen kein einziger Millimeter Niederschlag auf unsere Reben fiel. Leider verstärkt zu viel Wärme die Oxidationserscheinungen und kann zu einem unerwünschten Start der Gärung führen, was der Qualität unserer Weine schaden könnte. Durch die Hitze wird der in den Trauben enthaltene Saft reduziert. Um die Situation unter Kontrolle zu halten, wurden außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen. So sollte die optimale Frische jeder Beere gewährleisten werden:
- Die Ernte bestimmter Rebsorten wurde vorgezogen: Der Pinot Blanc im Bereich Orschwihr wurde früher gelesen als erwartet. Im letzten Jahr wurden alle Pinot Gris Grand Crus im Gebiet Eguisheim bis zum 30. September geerntet. In diesem Jahr endet die Ernte dieser Pinot Gris Grand Crus heute.
- Öffnung unserer Traubensammelstellen nur morgens, um die milderen Temperaturen am Ende der Nacht für die Weinlese zu nutzen
- Verlängerung der Ernte, um die beschränkte Öffnungszeit unserer Traubensammelstellen auszugleichen
Guillaume, einer unserer Jungwinzer in Wuenheim, erntete seine Pinot-Gris-Trauben nachts in der Morgenfrische maschinell, um alle Eigenschaften dieser Rebsorte zu bewahren. Schließlich ist das eine wesentliche Voraussetzung für die Erzeugung künftiger großer Pinot Gris. In den letzten Tagen hat Guillaume auch die Pinot Blancs geerntet. Daraus werden frische, leichte und fruchtige Weißweine gekeltert. Die Vielseitigkeit der Rebsorte erlaubt aber auch eine 9-monatige Reifung in Fässern, wie für den berühmten Pinot Blanc La Louve. Auch der Riesling, der König der Elsässer Weine, wurde am selben Tag um 4 Uhr morgens geerntet, als die Temperatur bereits 20° C betrug – das gab es noch nie!
In Begleitung ihrer Kinder ernteten Cyril und Quentin in der Umgebung von Turckheim, Wintzenheim und Vöglinshoffen die Sorten Pinot Auxerrois und Riesling.
Die Ernte des Grand Cru Rangen begann ebenfalls am Dienstag, 15. September, mit dem gesamten Team von Hervé, dem Präsidenten von Wolfberger!
Schon gewusst? Der Grand Cru Rangen ist ein prestigeträchtiges Terroir mit hohem Symbolwert für die Elsässer Weinregion. Dieses im Elsass einzigartige vulkanische Terroir ist nach Süden ausgerichtet, mit maximaler Sonneneinstrahlung. Es liegt in der Gegend von Vieux-Thann an einem schwindelerregenden und steilen Hang mit 85 % Steigung. In diesem steilen Gelände, in dem nichts aufrecht stehen kann, muss mit Seilen geerntet werden. Angeseilt haben unsere Winzer also die Lese dieses außergewöhnlichen Grand Crus begonnen.
Bis heute sind 3.500.000 kg, das sind 24.000 Hektoliter Saft, in der Wolfberger-Kellerei in Dambach-la-Ville eingetroffen. Das bedeutet, dass in diesem Bereich bereits 350 Hektar Rebfläche abgeerntet wurden. Unsere Teams sind mit der Qualität der Trauben zufrieden und rechnen mit einem vielversprechenden Jahrgang 2020.
Was passiert im Weinkeller?
Zur Weinlese sind nicht nur unsere Winzer im Weinberg gefordert: Die Wolfberger-Teams sind auch in unseren vier Kellereien im Einsatz, nämlich in Dambach-la-Ville, Colmar, Eguisheim und Orschwihr!
Schon gewusst? Eine der ältesten Weinpressen Frankreichs befindet sich im Keller von Wolfberger in Orschwihr!
Régis, der Leiter der Brennerei in Colmar, ist in der Weinkellerei Wolfberger in Orschwihr dafür zuständig, am Ende des Tages die Tanks zu reinigen. Céline, Labortechnikerin in der Brennerei Colmar, ist ebenfalls in Orschwihr im Einsatz, da sie hier verschiedene Analysen und Kontrollen durchführt.
Am Standort Colmar ist Marie-Paule von der Wolfberger-Logistikabteilung die freundliche Empfangskraft an der der Traubenannahme: Sie empfängt die Genossenschaftsmitglieder, prüft die Qualität der Trauben, misst den voraussichtlichen Alkoholgehalt, wiegt die Trauben und sorgt für die Rückverfolgbarkeit! Anschließend vinifiziert die für die Wolfberger-Schaumweine zuständige Önoligin Déborah mit dem gesamten Team in Colmar den Traubensaft zu Wein. Déborah sorgt für den reibungslosen Ablauf der verschiedenen Gärungen.
Eine kleine Anekdote: Déborah fördert die Gärung der Säfte, die für ihre zukünftigen Crémants d’Alsace bestimmt sind, mit kleinen Worten, die auf die Schiefertafeln der Fässer geschrieben sind: „Ich bin strukturiert und säurehaltig“.
Die Tradition
Die Weinlese bedeutet auch die Ankunft des neuen Weins! „Neya“, so heißt er auf Elsässisch, also der neue Wein, ist ein Getränk zwischen Traubensaft und Wein. Er stammt aus der ersten Pressung des Leseguts und wird sofort am Ausgang der Presse abgefüllt. Es handelt sich um einen Most aus Trauben, die sich in der Gärung befinden. Reich an Zucker und Hefe, trüb und prickelnd, muss der neue Wein nur noch gären, bevor er zu Wein wird. Neuer Wein wird nicht mit einem Korken abgefüllt, denn der Gärungsprozess könnte ihn explodieren lassen. An einem kühlen Ort kann er eine Woche aufbewahrt werden, aber bei Zimmertemperatur beginnt der Saft schnell zu gären und ist nur 2 bis 3 Tage haltbar.
Im Elsass ist der neue Wein eng mit Geselligkeit verbunden. Er ist eine echte Tradition und begleitet alle Erntefeiern. Man trinkt ihn gewöhnlich an großen Tischen und reicht dazu Nüsse, Speck und Bauernbrot.
Der neue Wein von Wolfberger wird dieses Jahr aus Pinot Gris hergestellt und ist in unseren Wein-Boutiquen in Dambach-la-Ville, Colmar, Eguisheim und Orschwihr erhältlich!
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