Mensch und Wissenschaft im Dienst eines nachhaltigen Weinbaus
Bei Wolfberger haben wir unsere Anbaumethoden immer zugunsten eines gesünderen und nachhaltigeren Weinbaus weiterentwickelt. Dafür greifen wir auf alle verfügbaren Lösungen und Erkenntnisse zurück.
Bei Wolfberger haben wir unsere Anbaumethoden immer zugunsten eines gesünderen und nachhaltigeren Weinbaus weiterentwickelt. Dafür greifen wir auf alle verfügbaren Lösungen und Erkenntnisse zurück.
Wolfberger ist einer der größten Produzenten von Bio-Weinen im Elsass und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet. Der biologische Weinbau war in der Tat ein hervorragendes Testlabor für alternative Anbaumethoden. Dank ihm wurden bestimmte Anbaumethoden in Frage gestellt und das allgemeine Bewusstsein gefördert. Nichtsdestotrotz hat der biologische Weinbau im Hinblick auf den Umweltschutz auch seine Grenzen und man sollte über diesen Ansatz hinausgehen.
Gleichzeitig hat Wolfberger längst die Notwendigkeit erkannt, die konventionellen Weinbaumethoden weiterzuentwickeln. Seit fast zehn Jahren ist Wolfberger AgriConfidence zertifiziert. AgriConfiance ist ein anspruchsvoller gegenseitiger Verpflichtungsvertrag zwischen dem Weingut und jedem seiner Mitglieder. Alle unsere Winzer erhalten eine individuelle Bewertung ihrer Praktiken sowie gezielte Maßnahmenpläne und regelmäßige Schulungen in kleinen Gruppen, um das Wissen über die Weinreben zu erweitern und um alternative Anbaumethoden zu fördern: Erkennung von Holzkrankheiten, Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, Rebpflege durch Pflanzen, Einsatz der Verwirrmethode. So konnte Wolfberger in 5 Jahren bereits eine Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 25 % erreichen. Wolfberger bevorzugt zuverlässige Lösungen, die unwiderlegbare Ergebnisse liefern.
Heute ist Wolfberger mehr denn je ein Vorreiter und agiert zielbewusst. So setzt sich Wolfberger für einen dritten Weg des nachhaltigen Weinbaus ein. Dieser beruht auf grundsätzlichen technischen Entscheidungen, losgelöst von Vorurteilen und esoterischen Praktiken ohne wissenschaftliche Grundlage.
Im Bereich der technologischen Innovationen haben wir in hochentwickelte Wetterstationen
investiert, mit denen wir unsere Parzellen ausstatten. Sie ermöglichen uns eine
optimale Kontrolle und eine Reduzierung
der eingesetzten Pflanzenschutzmittel.
In Kombination mit hochpräzisen Spritztechniken
kann sich diese Reduzierung während der Saison auf bis zu 60 % belaufen. Diese
Methoden entsprechen perfekt der extrem sorgfältigen Arbeitsweise unseres
Berufs. Um eine Alternative
zur chemischen Unkrautbekämpfung zu finden,
erforschen wir alle existierenden Möglichkeiten, um das Unkraut unterhalb der
Reben zu vernichten. Dazu zählen die Erforschung
und Versuche mit
verschiedenen mechanischen Werkzeugen an Traktoren oder an autonomen
Robotern sowie verschiedene Lösungen für die
Unkrautvernichtung mit Elektrik oder mit Heißwasser.
Landwirtschaftliche Fortschritte sind verknüpft mit Entwicklungen im Digitalbereich und in der Robotertechnik: Wir fördern den Einsatz von Pflanzenschutzmethoden auf natürlicher Basis (Biocontrol),[2] die die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanze stimulieren (Fruchtpektinextrakt und Chitosan aus den Schalen von Krebstieren). Wir bevorzugen die Pflege und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch Pflanzen, indem wir mit Pflanzendecken[3] arbeiten – ein Prinzip, das von der konservierenden Landwirtschaft inspiriert ist. Als Beweis für den Erfolg dieser Praktiken erhielt unser Riesling Grand Cru Muenchberg 2017 beim Concours 2019 des Grands vins blancs du monde (Weltmeisterschaft der größten Weißweine) – auch „World’s Best Dry WineTrophy“ genannt –eine Goldmedaille.
Parallel dazu konzentriert sich unsere Forschungsarbeit auf den Anbau neuer, gegen Falschen und Echten Mehltau resistenter Sorten: Floréal und Voltis. Diese Sorten sind das Ergebnis aus traditioneller Züchtung und Kreuzung ohne genetische Mutationen. Sie ermöglichen es, die Häufigkeit der Pflanzenschutzbehandlungen um 85 % zu reduzieren. Ziel ist es, die Qualität dieser pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, die vom INRA (Nationales Institut für Agrarforschung) stammen, auf dem elsässischen Terroir und vor dem Hintergrund des Klimawandels zu testen.
Auf diese Weise gehen wir immer voran – durchdacht und sorgfältig, um besser zu verstehen und zu antizipieren. Unsere proaktiveUmweltpolitik leitet sich seit mehr als 10 Jahren von Entscheidungen auf wissenschaftlicher Grundlage ab. Diese werden weiterentwickelt, sind zugleich wirtschaftlich tragfähig sowie offen für den Fortschritt.
Auf diese Weise gehen wir immer voran – durchdacht und sorgfältig, um
besser zu verstehen und zu antizipieren. Unsere proaktive Umweltpolitik
leitet sich seit mehr als 10 Jahren von Entscheidungen auf wissenschaftlicher
Grundlage ab. Diese werden weiterentwickelt, sind zugleich wirtschaftlich
tragfähig sowie offen für den Fortschritt.
Hervé Schwendenmann, Präsident von Wolfberger
Bertrand Dufour, Geschäftsführer von Wolfberger
[1] Verwirrmethode: Die Verwendung von Sexualpheromonen als Alternative zum Einsatz chemischer Insektizide. Diese werden in einer Parzelle verteilt, wodurch der Lebensraum für das Insekt nicht mehr optimal ist, da es hier keine Weibchen mehr finden kann.
[2] Biocontrol: die Gesamtheit der Pflanzenschutzmethoden, die auf der Verwendung lebender Organismen oder natürlicher Substanzen basieren. Es gibt 4 Kategorien von Ansätzen, die auf Makroorganismen (Insekten, Nematoden usw.), Mikroorganismen (Viren, Bakterien oder Pilze), chemischen Botenstoffe (Pheromone) oder natürlichen Substanzen mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs basieren.
[3] Pflanzendecke: bezieht sich auf aufeinanderfolgende Schichten von Pflanzen und Gewächsen, die den Boden vor Erosion, überhöhten Temperaturen und Verdunstung schützen. Pflanzendecken schützen die Oberfläche, sie liefern organisches Material und strukturieren den Boden mit ihren Wurzeln. Sie spielen auch eine wichtige Rolle gegen Wasser- und Bodenverschmutzung und helfen mit ihrer Fähigkeit, atmosphärischen Stickstoff für nachfolgende Kulturen zu binden. Durch das Abdecken des Bodens erlangt der Winzer mehr Autonomie und muss weniger auf Mechanisierung sowie auf chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel zurückgreifen.